15.12.2022 – Kategorie: Marketing

User-generated Content und Social Media: 5 wichtige Trends für 2023

Experten von Bazaarvoice, Anbieter von Lösungen für Produktbewertungen und User-generated Content, zeigen fünf Trends im Online-Marketing auf, die Marketers sowie E-Commerce- und Social-Media-Manager 2023 kennen sollten.

1. Die Content Supply Chain

Marken sind seit jeher darauf fixiert, wirkungsvollen Content zu erstellen, der Konsumenten begeistert und ein Kaufverlangen erzeugt. Die Kontrolle, die Brands einst über ihre eigenen Kommunikationskanäle hatten, ist durch vernetzte Geräte und Plattformen allerdings nur noch ein Überbleibsel der Vergangenheit. Verbraucher wenden sich heute an andere Verbraucher, die ihnen sagen, was echt ist und was nicht, was gut ist oder schlecht. Es überrascht nicht, dass Kunden Bewertungen, die von anderen Käufern stammen, mehr Vertrauen entgegenbringen als originären Markeninhalten. User-generated Content sehen Nutzer als 2,4-mal authentischer an als der von einer Marke produzierte Content.

 Hinzu kommt, dass mit der explosionsartigen Verbreitung internetfähiger Geräte zahlreiche neue Kanäle hinzugekommen sind, die alle bespielt werden wollen. Und einige dieser reichweitenstarken Kanäle, wie soziale Medien und der E-Commerce, zeichnen sich durch ihren großen Hunger nach Content aus. Schon heute stellt es Unternehmen vor finanzielle und vor allem zeitliche Herausforderungen, schnell und kostengünstig ausreichend Content zu erstellen, um die unstillbare Nachfrage durch den heutigen Always-On-Konsumenten zu befriedigen – und Follower und Kunden zu binden. An dieser Stelle kommt User-generated Content ins Spiel. Von Verbrauchern erstellter Content verursacht in der Regel keine weiteren Kosten.

Gleichgewicht zwischen selbst produzierten Inhalten und User-generated Content

 Markeninhalte werden weiterhin wichtig sein und ihren Platz haben. Um der Nachfrage und den Anforderungen an guten Content allerdings gerecht zu werden, müssen Brands ein besseres Gleichgewicht herstellen zwischen hochwertigen, selbst produzierten Inhalten und kuratiertem User-generated Content, der zur eigenen Marke passt. Unternehmen sollten dafür sicherstellen, dass ihre Prozesse, die organisatorische Infrastruktur und die Technologie, die der Erstellung und Verwaltung von Inhalten zugrunde liegt, ineinandergreifen. Letztlich müssen sie eine sogenannte Content Supply Chain aufbauen, die ihnen zwei Dinge ermöglicht: Einerseits Inhalte in großem Umfang zu erstellen, priorisieren, verwalten und verbreiten – und das kanalübergreifend. Andererseits den Content-Mix aus markengenerierten und UGC-Inhalten ausgewogen zu gestalten. Auf diese Weise können Unternehmen nicht nur über die erforderliche Content-Menge verfügen, sondern mehr Wert auf qualitativ hochwertige Inhalte legen, die mit Authentizität überzeugen.

Doug Straton ist Chief Customer Evangelist von Bazaarvoice.

2. Die Grenze zwischen Marketing und Handel ist fließend

Im klassischen Marketing dreht sich alles um Brands und das Erzeugen von Nachfrage. Weitsichtige und innovative Marketers konzentrieren sich darüber hinaus auf Umsatzsteigerung ohne dabei die Kundenbindung – oder neudeutsch: Advocacy – aus den Augen zu verlieren. Schließlich geht es im Handel seit jeher ums Verkaufen und Generieren von Umsätzen.

Aus der Verbrauchersicht sollte das Einkaufserlebnis immer nahtlos und kundenorientiert sein. Dieser Aspekt ist angesichts des exponentiellen Wachstums von digitalem und sozialem Omnichannel-Shopping für Marken und Einzelhändler umso relevanter. So verschmelzen die Rollen des Chief Marketing Officer, Chief Customer Officer, Chief Revenue Officer oder Chief Digital Officer immer mehr zu einer einzigen Stelle – wie es etwa bei Unilever bereits erfolgt ist. Und es ist davon auszugehen, dass weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen oder sich zumindest in diese Richtung bewegen. Damit einhergehend wird sich auch der Technologie-Stack weiter konsolidieren und wesentlich effizienter werden. Der Plattformansatz wird immer attraktiver und führt zu besseren Ergebnissen und weniger Arbeit.

User-generated Content
Zarina Lam Stanford istCMO von Bazaarvoice. (Bild: Bazaarvoice)

3. User-generated Content: Die Zukunft der Produktseite

Nutzerfreundliche Produktseiten, die das Kundeninteresse wecken und zur Conversion führen, bleiben der Dreh- und Angelpunkt eines jeden Online-Retailers. Sie müssen intuitiv sein und möglichst alle relevanten Produktinformationen beinhalten, um etwaige Rückfragen von Kaufinteressierten vorwegzunehmen und beantworten zu können. Produktseiten, die außerdem User-generated Content und Social-Proof-Elemente verwenden, weisen deutlich bessere Engagement- und Conversion-Rates und wiederkehrenden Traffic auf. Marken und Einzelhändler sollten in Zukunft verstärkt Fotos von Kunden prominent auf der Website einbinden, die das von ihnen gekaufte Produkt im Gebrauch zeigen.

Produktseiten werden außerdem vermehrt Nudging-Elemente enthalten. Je nachdem, wo und wie lange sich der Kunde auf der Website aufhält, erhält er Mitteilungen wie „10 andere Kunden haben dieses Produkt in ihrem Einkaufswagen“, „6 weitere Menschen in Ihrer Stadt haben dieses Produkt in dieser Woche gekauft“ oder „15 Fünf-Sterne-Bewertungen wurden diese Woche zu diesem Produkt geschrieben und veröffentlicht“. Damit wird eine direkte Verbindung zwischen Kunde und Produkt aufgebaut, was unmittelbar die Conversion fördert.

Colin Bodell ist CTO von Bazaarvoice. (Bild: Bazaarvoice)

4. Influencer Economy: von B2C über C2B zu C2C

Das Vertrauen in Marken ist auf einem historischen Tiefstand. Was sie sagen, hat heute nicht mehr die gleiche Relevanz wie früher. Daher sind es auch nicht mehr die Marken selbst, bei denen sich Kaufinteressierte über Produkte informieren, sondern andere Kunden. Die Influence Economy ist da und es gibt kein Entrinnen mehr. Das B2C-Marketing hat sich daher in ein C2B-Marketing oder – vielleicht noch treffender – in C2C-Marketing verwandelt. Der beste Weg, Produkte heute erfolgreich zu vermarkten, ist der Meinung von Kunden Raum zu geben und den Austausch zwischen Kunden zu fördern. User-generated Content gibt Verbrauchern die Möglichkeit, von anderen mehr über ein Produkt oder eine Dienstleistung zu erfahren. Die Folge: Es wird ein authentisches Kauferlebnis geschaffen und eine Vertrauensbasis zwischen dem Kunden und der Marke aufgebaut.

User-generated Content ist für Verbraucher am wichtigsten

Laut einer Studie von Bazaarvoice sagen 78 Prozent der Verbraucher, dass User-generated Content die Art von Inhalten ist, die sie am einflussreichsten finden. Wenn Marken diesen C2C-Austausch nicht zulassen und ihre Website mit gefälschten Fünf-Sterne-Bewertungen überschwemmen, wird Kundenvertrauen nachweislich zerstört. Und wenn das Vertrauen erst einmal verloren ist, werden 82 Prozent der Verbraucher diese Marke nicht mehr nutzen.

In den nächsten 12 bis 18 Monaten wird das „C“ in C2C neben dem „Consumer“ auch „Community“ umfassen. Marken werden zunehmend loyale Gemeinschaften von treuen Kunden aufbauen, die ihre Bewertungen untereinander austauschen und verbreiten, ganz gleich ob mit oder ohne zusätzliche Incentivierungen. Diese engagierten Fans werden die Zukunft des Handels maßgeblich prägen.

Ed Hill ist SVP Revenue, EMEA von Bazaarvoice.

5. Konsolidierung im MarTech-Bereich

Auch wenn der Einzelhandel nicht mehr unter den Corona-Restriktionen zu leiden hat, steht er aufgrund von Inflation und einer möglichen Rezession weiter unter Druck. Als viele Unternehmen während der ersten Lockdowns schließen mussten, gerieten einige B2B-Firmen in existenzielle Not. Das führte in Folge zu einem deutlichen Anstieg an Fusionen und Übernahmen, insbesondere im MarTech-Sektor. Aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage kommt es in vielen Vorstandsetagen wieder zu ähnlichen Situationen. Vergangenes Jahr sagte Gartner voraus, dass die weltweiten M&A-Tätigkeiten von MarTech-Anbietern im Jahr 2022 die bisherigen Höchststände von 2018 übertreffen würden, und neuere Prognosen der Nasdaq stützen diese Vorhersagen.

Aktivitäten auf dem M&A-Markt setzen sich fort

Trotz einer drohenden Rezession ist auch im kommenden Jahr mit anhaltenden Aktivitäten auf dem M&A-Markt zu rechnen. Zahlreiche B2B-Konzerne wollen skalieren und viele kleinere Unternehmen suchen die Unterstützung, die die Bilanzen größerer Firmen bieten. Auch mit kleineren Budgets werden Private-Equity-Firmen weiterhin einen wichtigen Beitrag bei entsprechenden Fusionen und Übernahmen leisten. Morgan Stanley berichtet 2021, dass „32 Prozent des weltweiten M&A-Volumens auf von Sponsoren finanzierte Transaktionen entfallen und damit der bisherige Rekordwert von 26 Prozent im Jahr 2020 übertroffen wird“.

Diese Zahl könnte bis Ende 2022 nochmals höher ausfallen. Kunden wollen eine Anbieterkonsolidierung und sind bereit, dafür auch zu zahlen. Einzige Voraussetzung: Dadurch entstehe ein deutlicher Mehrwert, der die Geschäftsabläufe vereinfacht und die finanzielle Performance erheblich steigert. Davon profitieren nicht nur Kunden, sondern auch all jene Anbieter, die ihre Plattformen konsolidieren wollen, weil dies zu engeren, aussagekräftigeren und dauerhaften Beziehungen mit Marken und Einzelhändlern führt.

User-generated Content
Keith Nealon ist CEO von Bazaarvoice. (Bild Bazaarvoice)

Mit der Technologie und den Dienstleistungen von Bazaarvoice können Unternehmen ihre Umsätze steigern, ihre Reichweite vergrößern. Zudem erhalten sie verwertbare Insights und gewinnen loyale Fürsprecher. Das Bazaarvoice-Netzwerk aus Handel, Social Media und Suchsyndication liefert Marken und Händlern diejenigen Tools, die sie benötigen, um intelligentere Einkaufserlebnisse über die Customer Journey hinweg zu schaffen. (sg)

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Aufmacherbild: Deemerwha studio – Adobe Stock


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