25.09.2020 – Kategorie: Marketing
Video-Marketing: Mit diesen Tools verbessern Händler die Customer Experience
Beim Video-Marketing sind derzeit neue Trends zu beobachten: Von Shoppable Videos über 3D-Videos und 360-Grad Videos bis zu Augmented Reality. Welche Technologien Marketingverantwortliche jetzt im Blick behalten sollten, erklärt Gastautor Amit Shachak von Cloudinary.
Laut einer Studie von DemandGen bevorzugen 91 Prozent der Käufer interaktive, visuelle Inhalte, die sie bei Bedarf abrufen können. Eines der herausragenden Formate beim Video-Marketing sind Shoppable Videos. Sie versprechen einen unkomplizierten Ansatz, um den potenziellen Kunden genau im richtigen Augenblick zum Kauf zu ermutigen. Das Konzept mag leicht klingen, aber bei der Umsetzung tun sich viele schwer. Zwar mag es verlockend sein, einfach Links zu bereits bestehenden Videos hinzuzufügen, besser ist es allerdings neue Inhalte zu erstellen, da sich Shoppable Videos im Konzept und in der Lauflänge doch von herkömmlichen Brand-Videos unterscheiden.
Hier einige wichtige Tipps, die bei der Erstellung von Shoppable Videos hilfreich sind:
- Auf die Kauf-Möglichkeit hinweisen: Gleich zu Beginn sollte darauf hingewiesen werden, dass das Video interaktiv ist. Das kann auch als Voice-over/Erzählung, oder durch einen Moderator, der das Publikum direkt anspricht, geschehen.
- Links innerhalb der ersten Sekunden einblenden: Sobald die Zuschauer wissen, dass das Video interaktiv ist, sollten sie auch die Möglichkeit zur Interaktion haben;
- Längere Aufnahmen: Damit die Zuschauer interaktiv werden können, sollten die Aufnahmen länger als üblich dauern. Zwischen drei und sechs Sekunden sind gut, denn so gibt man dem Publikum genug Zeit, den Link anzuklicken;
- Weniger ist mehr: Aufnahmen sollten nicht überfrachtet werden und sich auf einen, höchstens zwei Gegenstände konzentrieren;
- Klare Bilder: Die besten Interaktionsquoten ergeben sich bei Objekten, die im Vollbild und nicht abstrahiert, zu nah oder zu „kunstvoll“ dargestellt werden;
- Ausprobieren: Da Shoppable Videos noch in den Kinderschuhen steckt, sollte man sich nicht scheuen, mit der Darstellung von Objekten und Aktionsaufrufen zu experimentieren, um zu sehen, was am besten funktioniert.
3D-Videos bieten reale Erfahrung beim Onlineshopping
Dreidimensionale Produktabbildungen, die es dem Käufer ermöglichen, einen „Rundumblick“ auf die Waren zu erhalten, sind mittlerweile gang und gäbe. Bei 3D-Videos kann der Käufer den Artikel in allen Ebenen drehen und an jedem beliebigen Punkt heranzoomen, um einen genaueren Blick auf das Produkt zu werfen. Mit dieser Form von Video-Marketing können E-Commerce-Anbieter ihren Kunden die „Touch, Feel & Look“-Erfahrung des realen Einkaufs bieten.
Wie funktioniert das? 3D-Videos erfordern eine spezielle Kamera, die die Artikel umgibt und im Wesentlichen viele Standbilder des Artikels auf allen Ebenen aufnimmt. Diese Daten werden erst dann, wenn ein Benutzer sich auf seinem Computer um das Objekt herumbewegt, zusammengefügt. Die Schwierigkeit bei der Verwendung von 3D-Videos liegt darin, dass sie in der Regel von einem 3D-Imaging-Spezialisten erstellt werden müssen und dass die dabei zu speichernde und zu verwaltende Datenmenge sehr groß ist. Gerade für Unternehmen mit einer Vielzahl von Produkten kann die anfallende Datenmenge ein Problem darstellen. Moderne Cloud-Datenbanken und SaaS-Systeme können hier Abhilfe verschaffen.
Video-Marketing: 360-Grad Videos und Augmented Reality
Die nächste Videogeneration, die an Bedeutung gewinnen wird, sind vollständig immersive Videos, bei denen es sich entweder um „reales“ Filmmaterial handelt, das mit einer 360-Grad-Kamera gefilmt wurde, oder das mit virtueller, erweiterter oder gemischter Realität ergänzt wird. Ein 360-Grad-Video ermöglicht es den Käufern, sich vollständig in und durch eine Umgebung zu bewegen und sich umzudrehen, um zu sehen, was um sie herum, hinter und vor ihnen liegt. Es ist auch möglich, diese Videos interaktiv und einkaufbar zu machen, was das Einkaufserlebnis völlig verändert. Hinzu kommt eine überlagerte Augmented Reality, bei der weitere Daten und Inhalte – von Informationen über Links bis hin zu Animationen – hinzugefügt werden können.
E-Commerce mit Videomarketing zukunftssicher machen
Videos haben sich über Geräte und Kanäle hinweg als attraktive Inhaltsform erwiesen. Das wird so schnell nicht aufhören. Tatsächlich werden Videos für Storytelling, Marketing und Vertrieb wohl noch wichtiger werden und im Zuge der technologischen Entwicklung auch vielfältiger und ausdrucksstärker. Unternehmen sollte sich mit der Frage befassen, wie sie ihre Videoinhalte shoppable, eindrucksvoll und fesselnd machen können. Bei der Planung einer Videostrategie sollten auch darauf geachtet werden, wie Videos mit der realen Welt interagieren können.
Unternehmen sollten auch die steigende Beliebtheit benutzergenerierte Videos, die im Zuge der technologischen Möglichkeiten noch weiter zunehmen werden, nicht übersehen. Das Gleiche gilt für Spiele und Gaming, die ein enormes Potenzial für die Markenbildung bieten. Auch Neuentwicklungen im Bereich Video-Plattformen sollte man im Auge behalten. Technologisch passiert hier enorm viel und es werden sich hier bestimmt neue Möglichkeiten fürs Video-Marketing ergeben, von dessen Existenz wir noch gar nichts wissen.
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Über den Autor: Amit Shachak ist Head of Video bei Cloudinary. Er ist ein erfahrener Technologie- und Produktmanager mit umfassender Erfahrung im Aufbau von Organisationen und Produkten. Er verfügt über langjährige Entwicklungs-, Management- und Produkterfahrung von verschiedenen Technologien und Plattformen und hat komplexe Projekte von der Idee bis zur Produktion, sowohl in Start-ups als auch in globalen Organisationen, geleitet. (sg)
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