30.11.1999 – Kategorie: Kommunikation

Videospielvermarktung im Einklang mit Jugendschutz

Videogames werden in der Regel altersgerecht und im Einklang mit den geltenden Jugendschutzbestimmungen beworben. Zu diesem Schluss kommt die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) in einem aktuellen Bericht zu den Vermarktungspraktiken der Videospielindustrie. Die ASA untersuchte 241 Videospiel-Kampagnen im Fernsehen, Kino, Online sowie auf Plakaten im Zeitraum von April bis Juni 2008. Angeregt worden war die Erhebung von einem kritischen Bericht der britischen Psychologin und Erziehungsexpertin Tanya Byron zum Thema Sicherheit für Jugendliche in einer digitalen Umgebung.

Byron hatte die Frage aufgeworfen, inwieweit mit gewalthaltigen und für Kinder ungeeigneten Inhalten für Spiele geworben werde. Die Psychologin empfahl eine Untersuchung von Videospielkampagnen, um herauszufinden, ob Games angemessen und im Rahmen ihrer Alterseinstufungen vermarktet werden. Der ASA-Bericht schreibt den Kampagnen nun ein zufriedenstellendes Ergebnis zu. Die Mehrheit der geprüften Werbemaß;nahmen hält sich an die vorgegebenen Richtlinien, nur in einem Fall gab es etwas zu beanstanden. Laut ASA wird in den meisten Fällen klar und deutlich auf die Alterseinstufung des jeweiligen Spiels aufmerksam gemacht. Auch der Inhalt, mit dem die Games beworben werden, sei in der Regel auf die entsprechenden Altersgruppen ausgelegt.

„Die Darstellung von Gewalt war ein starkes Motiv, allerdings oft stilisiert, fantasievoll aufbereitet und deutlich von der Realität abgegrenzt“, heiß;t es seitens der ASA. Als angemessen platziert und ausgerichtet bewertet die Behörde jene Werbemaß;nahmen, die als „nicht problematisch“ eingestuft werden können. „Zum Beispiel war der redaktionelle Inhalt mancher untersuchter Magazine mit deutlich gewalthaltigeren Bildern bestückt als irgendeine Darstellung in den Anzeigen“, so der ASA-Bericht. Damit zeigt sich ein weiteres Mal, dass das alte Gewalt-Klischee überholt ist und sich der Trend hin zu familienfreundlichen Spielen auch in der Vermarktung widerspiegelt. Wie auch der am Montag in Deutschland veröffentlichte USK-Jahresbericht zeigt, sind mittlerweile rund die Hälfte aller Videospiele jugendfrei und für alle Altersgruppen geeignet.

Im Detail untersuchte die britische Aufsichtsbehörde sowohl den konkreten Inhalt der Games-Werbungen als auch den Kontext, in dem sie erschienen und gegebenenfalls auch den jeweiligen Zeitpunkt, zu dem beispielsweise TV-Spots gezeigt wurden. „Unsere Studie ist ermutigend, indem sie zeigt, dass Videospiele verantwortungsvoll und im Rahmen der Richtlinien beworben werden“, sagt Christopher Graham, Generaldirektor der ASA. Die von Byron aufgeworfenen Fragen seien ernst zu nehmen und die ASA werde auch in Zukunft dafür Sorge tragen, dass die Videogames angemessen vermarktet würden.

Info: http://www.asa.org.uk/


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