25.11.2021 – Kategorie: IT

Warehouse-Management-System: So führt es zu schnelleren Lieferzeiten & flexiblen Wunschorten

Produktvielfalt, schnellere Lieferzeiten, flexible Wunschorte – das sind nur einige Herausforderungen, die die Supply Chain des E-Commerce heute komplexer denn je machen. Wie kann Technologie hier helfen?

Der Kaufprozess sieht heute mitunter wie folgt aus: Ansicht im Webshop, Anprobe im Geschäft, Lieferung nach Hause und Rückgabe in der Filiale. Das stellt die Supply Chain vor Herausforderungen. Beim Bedienen unterschiedlicher Kanäle ist von „Omnichannel“ die Rede. „Omni“ steht für „alles“ oder „Kombination“.

Im Handel bedeutet das laut Tessa Roberts von Bloomreach Inc: „Ein vertriebsorientierter Multichannel-Ansatz bietet über sämtliche Kanäle hinweg eine nahtlose Kundenerfahrung – unabhängig davon, ob Kunden online einkaufen oder in einem stationären Geschäft.“ Unternehmen benötigen eine Logistik, die dies berücksichtigt. Ob man Vertriebskanäle aus einer Lagerstruktur bedient oder Logistikdienstleister einbezieht – eine optimale Bedarfserfüllung erfolgt aus einer ganzheitlichen Bestandssicht.

Von Unternehmen erfordert das über alle Kanäle sowie Systeme hinweg vernetzte Fulfillment-Prozesse. Echzeit-Bestandsmanagement inklusive Bezugsquellenfindung ist erfolgskritisch. Dazu kommen verschiedene Bestell- und Lieferarten: von Filialbelieferungen über Großhandels­bestellungen zu Kunden­lieferungen – bis hin zu Losgröße eins. Lieferungen am gleichen oder nächsten Tag setzen die Supply Chain unter Druck.

Warehouse-Management-System: Prozessunterstützung durch Software

In der Omnichannel-Abwicklung ist Prozessflexibilität gefragt. Webshops und auch ERP-Systeme sind für eine optimale Lieferzeitaussage auf ein kanalüber­greifendes Echtzeit-Bestandsmanagement angewiesen. Der Erfolgsfaktor liegt in einer schnellen sowie zuverlässigen Abwicklung der Aufträge bei beherrschbaren Kosten basierend auf der aktuellen Kundenauftragssituation. Optimierte La­gerprozesse insbesondere bei der Auftragsabwicklung sind hier entscheidend: Aufträge kanalübergreifend unter Berücksichtigung der verschiedenen Cut-off-Zeitpunkte bündeln, ist das Erfolgsrezept. Ein modernes Warehouse-Management-­System (WMS) ist auf diese Omni­channel-Herausforderungen auch im Wachstumsumfeld ausgelegt. Cloud-basierte Warehouse-Management-System-Lösungen sind flexibel in die komplexe Systemlandschaft der beteiligten Partner integrierbar. Außerdem lassen sich Kapazitäten in Wachstumsphasen unmittelbar nach oben skalieren, um kurzzeitige Belastungsspitzen abzufangen. Ihre Flexibilität ermöglicht es, eine maßgeschneiderte und abgestimmte Arbeitsweise über alle Kanäle hinweg darzustellen und verschiedene, parallel ablaufende Auftragsarten abzuwickeln.

Effizientere Abwicklung durch den Einsatz von Technik

Lager ist nicht gleich Lager: Darauf muss das Warehouse-Management-System vorbereitet sein. Hoher Durchsatz und komplexe Abläufe erfordern Automatisierungskomponenten. Die Integration eines Warehouse Control Systems für eine ganzheitliche Steuerung der Anlage mit den Komponenten der verschiedenen Hersteller in das Warehouse-Management-System ist essenziell.

Unabhängig vom Automatisierungsgrad können beispielsweise autonome mobile Roboter (AMR) und/oder Voice, also sprachgeführte Arbeit, den Kommissionier- und auch den Retourenprozess beschleunigen. Die Roboter, die Hand in Hand mit den Mitarbeitern agieren, übernehmen dabei die zeit- und arbeitsintensiven Aufgaben im Lager – etwa lange Strecken zurücklegen oder schwere Waren transportieren. Sprachgeführte Arbeit erlaubt es Mitarbeitern, sich vollständig auf das Kommissionieren der Ware, bei Bedarf mit beiden Händen, zu konzentrieren. Das steigert nicht nur die Produktivtität, sondern auch die Qualität und reduziert somit die Retourenquote.

Warehouse-Management-System
AMR (Autonome Mobile Roboter) übernehmen zeitintensive Aufgaben, so dass sich Mitarbeiter wichtigeren Aufgaben widmen können. Bild: Körber

Transparenz bis zur letzten Meile dank Warehouse-Management-System

Selbst sorgfältige Planung und Abwicklung können eine verspätete Lieferung nicht ausschließen. Transparenz entlang der gesamten Supply Chain ist gefragt, damit sich diese Abweichungen vom geplanten Prozess frühzeitig erkennt lassen. Und relevante Informationen an alle Partner verteilt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden können. Transparente Logistikabwicklung erfordert daher das integrierte Zusammenspiel von dem Warehouse-Management-System mit integrierten Versandsystemen, Transport-Management-Systemen und auch von Lösungen zur Sendungsverfolgung mit entsprechendem Abliefernachweis.

Fazit

Ohne moderne Technologie kommt der E-Commerce nicht aus. Ein Warehouse-Management-System bietet die Grundlage, um über alle Bestell- und Lieferarten hinweg die Auftragsabwicklung optimal auszuführen. Passende Technologien wie autonome mobile Roboter (AMR) und/oder Voice-Systeme versprechen weitere Effizienzeffekte auch für zukünftige Anforderungen. Um Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis zu ermöglichen, ist eine integrierte Logistiklösung gefragt, die die Transparenz über die gesamte Supply Chain hinweg sicherstellt.

Lesen Sie auch: Autonome mobile Roboter – 5 Vorteile der modernen Helfer.

Warehouse-Management-System, Wilfried Pfuhl
Bild: Körber

Wilfried Pfuhl ist Chief Operating Officer Software des Körber-Geschäftsfelds Supply Chain.


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