27.01.2021 – Kategorie: Recht
Warum Digitalisierung ohne Datenschutz kein Erfolg hat
Digitale Systeme und Anwendungen sind im Alltag der Menschen angekommen. Eine besondere Bedeutung kommt dem Datenschutz zu, der eng mit der Digitalisierung verknüpft ist. In einem Gastbeitrag erklärt Mike Warmeling von Warmeling Consulting die Zusammenhänge.
Digitale Systeme und Anwendungen sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Künstliche Intelligenz, Homeoffice und Homeschooling, Cloud- und Smart-Home-Lösungen, Videoanrufe oder Apps wie Clubhouse, TikTok, WhatsApp und Co. stellen nur einige Beispiele der Digitalisierung dar. Sie nehmen bei Unternehmen wie auch Privatpersonen einen immer größeren Stellenwert ein. Mit dieser Entwicklung eng verwoben ist das Thema Datenschutz. Digital ablaufende Prozesse produzieren eine große Menge an Daten – häufig auch die besonders schützenswerten personenbezogenen Informationen. Damit bleibt der Datenschutz in unserer digitalisierten Welt weiter im Fokus.
Bewusstsein für Datenschutz nimmt zu
Dies lässt sich auch daran erkennen, dass dieses Thema häufig zur Debatte steht, beispielsweise im Rahmen der Corona-Warn-App oder der Einführung von Homeoffice. Aktuell führen in Deutschland ebenfalls die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp zu vielen Diskussionen und einige User fragen sich, ob sie auf eine andere Chat-App ausweichen sollen. Für europäische Nutzer des Messenger-Dienstes bleibt zwar im Kern alles beim Alten, doch die Debatte zeigt, dass in den letzten Jahren offenbar bei vielen Menschen ein stärkeres Bewusstsein für Datenschutz geschaffen wurde.
Auch in der aktuellen Berichterstattung über die App Clubhouse steht dieses Thema im Fokus. Nach dem Installieren und Aktivieren der Einladung fordert die App nämlich Zugriff auf sämtliche Einträge im Adressbuch und schneidet Gespräche mit. Aus den Regeln der App geht jedoch nicht hervor, wofür die Daten verwendet werden. Wie der eigenen Datenschutzerklärung zu entnehmen ist, darf der Anbieter die Informationen sogar weitergeben.
Digitale Verarbeitung von Daten in fast allen Branchen
Für Unternehmen spielt der Datenschutz spätestens seit dem Inkrafttreten der DSGVO am 25. Mai 2018 eine bedeutende Rolle – nicht nur im Zusammenhang mit Spionage- und Hackerabwehr, beständiger Wettbewerbsfähigkeit oder zur Sicherung des langfristigen Vertrauens von Kunden, Partnern und Mitarbeitern, sondern vielmehr, um weiter von der Digitalisierung zu profitieren. Von der Industrie 4.0 über E-Commerce und Telemedizin bis zum Einsatz von mobilen Geräten im Homeoffice finden digitale Anwendungen und damit die Verarbeitung von Daten in nahezu allen Branchen Verwendung. Dies erleichtert viele Prozesse und steigert die Effektivität, doch es stellt gleichzeitig ein Gefahrenpotenzial dar. Um Daten zu nutzen und weiterzuverarbeiten, müssen Unternehmen diese unbedingt schützen.
Bei Missachtung der Datenschutzregeln drohen Bußgelder
Die Bedeutung des Datenschutzes bietet gleichzeitig ein Arbeitsfeld im digitalen Zukunftsmarkt, denn viele Unternehmen benötigen Hilfe beim korrekten Verarbeiten personenbezogener Daten oder bei ihrer Datenschutzerklärung. Schließlich drohen hohe Bußgelder und ein angekratztes Image, wenn die Regeln zum Datenschutz missachtet werden. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen lagern das komplexe Thema an externe Datenschutzexperten aus, da ihnen häufig die Manpower und das Know-how fehlen. Der Bedarf an Fachkundigen in diesem Bereich wird daher vermutlich in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen.
Über den Autor: Mike Warmelin ist Gründer und Geschäftsführer von Warmeling Consulting. Seit 2009 vertreibt Warmeling Consulting unterschiedliche Lizenzen im Bereich des Franchising und erleichtert Firmengründern mit einem fertigen System den Einstieg in die Selbstständigkeit.
Mike Warmeling hat schon 1999 den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Er brach seine Elektrikerlehre ab, absolvierte eine kaufmännische Ausbildung, wurde Berufssoldat mit zahlreichen Auslandseinsätzen und machte Karriere im Vertrieb, bevor er seine eigene Firma aufbaute. Neben seiner Tätigkeit als Gründer- und Erfolgstrainer ist er auch als Keynote-Speaker und Buchautor tätig. (sg)
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