07.10.2022 – Kategorie: Handel
Zahlungsverkehr: Händlern entgehen Umsätze durch Zahlungsabbrüche
Wie eine aktuelle Analyse der Payment-Beratung CMSPI zeigt, wird beim Zahlungsverkehr im Onlinehandel jeder fünfte Zahlungsversuch fälschlicherweise abgelehnt. Dadurch gehen Händlern hohe Umsätze verloren.
- Im Onlinehandel wird jeder fünfte Online-Zahlungsversuch zu Unrecht abgelehnt, zeigen Daten der Payment-Beratung CMSPI.
- Für Europa rechnet CMSPI im Jahr 2021 sogar mit Umsatzverlusten von bis zu 40,9 Milliarden Euro durch sogenannte „False declines“ .
- Die Gründe für Zahlungsabbrüche sind unter anderem „suboptimal“ arbeitende Betrugssoftware und schlecht aufeinander abgestimmte Bezahlprozesse.
Die unabhängige Payment-Beratung CMSPI hat die Umsatzverluste für Händler im Jahr 2021 berechnet. Dabei schätzen die Experten für den Zahlungsverkehr, dass deutsche Händler allein im vergangenen Jahr bis zu 3,3 Milliarden Euro an Umsatz eingebüßt haben, weil Kundenzahlungen fälschlicherweise beim Check-out abgelehnt wurden. In vielen Fällen brechen Kunden nach einem solchen Vorfall den Kauf komplett ab.
„Solche Abbrüche sind ein europaweites Thema. In Europa gingen dem Handel nach unseren Berechnungen 2021 bis zu 40,9 Milliarden Euro an Umsatz durch abgelehnte Zahlungen verloren. Besonders häufig beobachten wir solche Fehlversuche beim Online-Einkauf. Hier wird jeder fünfte Zahlungsversuch zu Unrecht abgelehnt“, kommentiert Maximilian Fuchs, Strategic Payments Consultant bei CMSPI.
Zahlungsverkehr: Wichtige Gründe für „False declines“
In den meisten Fällen werden Transaktionen fälschlicherweise zurückgewiesen, weil der Händler oder die Bank Anzeichen von Betrug entdeckt haben. Zahlungsvorgänge können schnell versehentlich als Betrug eingestuft werden, etwa aufgrund suboptimaler Regeln für verschiedene Parteien in der Lieferkette. Zu den Faktoren für „false declines“ zählen suboptimale Betrugsregeln am Gateway oder an der Kasse. Außerdem ein Mangel an Kommunikation und Transparenz zwischen den Zahlungsdienstleistern. Das kann zu Ineffizienzen beim Checkout-Prozess von „guten“ Kunden führen. Und Betrugs-Algorithmen können selbst nach der Autorisierung Transaktionen noch ablehnen, obwohl die Systeme diese an anderer Stelle beim Bezahlungsvorgang bereits als nicht betrügerisch bewertet haben.
Vielen Händlern ist außerdem nicht bewusst, dass für jede abgelehnte Transaktion erhebliche Gebühren anfallen. Händler mit einer hohen Rate falscher Ablehnungen verlieren also nicht nur treue Kunden, sondern müssen dafür auch noch bezahlen. Das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft steht kurz bevor, da sollten besonders Onlinehändler den Check-out noch einmal überprüfen und optimieren. Dabei können Payment-Beratungen wie CMSPI optimal unterstützen.
Die richtige Balance beim Checkout-Prozess finden
Händler investieren also viel Zeit, Geld und Ressourcen, um Kunden reibungslos bis zur Kasse zu führen, nur um dann Transaktionsabbrüche zu generieren. Umgekehrt ist es aber auch riskant aggressiv auf höhere Genehmigungsraten (Approval Rates) zu setzen, weil dann mit einem Anstieg von Betrug und anderen Problemen auch die Umsatzeinbußen zunehmen. Beim Zahlungsverkehr und dem optimalen Check-out geht es also um die perfekte Balance zwischen hohem Genehmigungs-Volumen und geringem Betrugsaufkommen. Die aktuellen Daten zeigen, dass sich Händlern hier noch große Verbesserungsmöglichkeiten bieten.
CMSPI ist ein technologieorientiertes und global tätiges Beratungsunternehmen für den Zahlungsverkehr, das sich auf Produktivitätssteigerungen und Innovationen in der Branche konzentriert. 2021 eröffnete die Beratung in Düsseldorf den ersten Standort in Deutschland. Das Unternehmen kooperiert bei vielen Fragen und Analysen eng mit dem Handelsverband deutscher Einzelhändler. CMSPI veröffentlicht zudem regelmäßig Reports und Studien zu den Verlusten, die dem Handel durch ineffiziente Payment-Prozesse entstehen. Eine aktuelle Studie von CMSPI untersucht, was die ständigen Gebührenerhöhungen der Zahlungsdienstleister in den vergangenen fünf Jahren für deutsche Händler bedeuten. (sg)
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Aufmacherbild: Nattakorn – Adobe Stock
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